Publikationen des Vereins
10 Jahre ENERGETICON
Am 8. September 2024 wird das Energie-Eerlebnis Museum ENERGETICON in der ehemaligen Bergbaustadt Alsdorf zehn Jahre alt. Aus diesem Anlass möchte das ENERGETICON ein Buch zum erfolgreichen Beispiel eines Strukturwandelprojekts nach dem Ende des Steinkohlenbergbaus herausbringen. Es erzählt die 28jährige Entstehungsgeschichte dieses außergewöhnlichen Museums und bewertet seine Rolle als aktiver Part im Strukturwandel nach dem Ende des Bergbaus im Aachener Revier. Das Buch beleuchtet den Brückenschlag von den fossilen zu den regenerativen Energien, ihre Nutzungsformen damals und heute. Es taucht allgemeinverständlich in die naturwissenschaftlichen Hintergründe der Experimentierstationen und Ausstellungsexponate im ENERGETICON ein und ist auch diesbezüglich eine Zeitreise durch die faszinierende Geschichte der Energie. Zudem greift das Buch das Alleinstellungsmerkmal des ENERGETICON auf, denn nur hier wird die Energiewende von den fossilen zu den regenerativen Energien im Zusammenhang erzählt. Wie im ENERGETICON, ziehen sich Geschichte, Bedeutung und Notwendigkeit der Energiewende wie ein roter Faden auch durch das Buch. Thematisiert wird zudem die Geschichte der drei denkmalgeschützten Industriegebäude, die das ENERGETICON nutzt.
Das Buch ist im Museumsshop des ENERGETICON erhältlich.
Vorwort
Voller Stolz werden sie im Ruhrgebiet „Kathedralen der Industriekultur“ genannt: Der Gasometer in Oberhausen, ein über 117 Metern hoher, 1929 gebauter gigantischer Gasbehälter; die schönste Zeche der Welt, das UNESCO Welterbe Zeche und Kokerei Zollverein in Essen; oder die Maschinenhalle der Zeche Zollern mit ihrem beeindruckenden Jugendstilportal in Dortmund. Es sind drei von vielen Beispielen im Ruhrpott - und anderswo.
Faszinierende Denkmäler aus der Zeit der vergangenen Steinkohleindustrie finden wir auch direkt vor unserer Haustür. Einer dieser beeindruckenden Zeitzeugen ist die Kraftzentrale im Alsdorfer Annapark. Die 145 Meter lange ehemalige Gasturbinenhalle wurde 1902 erbaut und ist mit ihrer freitragenden Dachkonstruktion die größte Industriehalle dieser Art in Nordrhein-Westfalen.
Ein weiteres Highlight ist das zum Energie-Erlebnis-Museum gehörende Fördermaschinenhaus Anna II des Eduard Schachts. Heute ist dieses Denkmal eine multifunktionale Veranstaltungsstätte mit einem außergewöhnlichen, industriellen Charme.
Einen kurzen Spaziergang von dort entfernt treffen wir einen stählernen Riesen, das ehemalige Fördergerüst über dem Hauptschacht der Grube Anna I. Es sind jedoch nicht nur architektonisch bedeutsame Bauwerke, die uns die Bergbauhistorie hinterlassen hat. Über das Stadtgebiet verstreut erheben sich fünf Bergehalden, auch Pyramiden des Bergbaus genannt, in den Himmel. Auf Schritt und Tritt stoßen wir immer wieder auf erstaunlich zahlreiche und vielfältige Spuren einer vergangenen Epoche, die nicht nur Alsdorf, den ehemals größten Grubenstandort des Aachener Reviers, sondern die ganze Region industrialisiert und dauerhaft verändert hat.
Unsere Industriedenkmäler schlagen eine Brücke aus der Vergangenheit ins Hier und Jetzt. Viele erfüllen heute einen neuen Zweck, nicht immer so spektakulär wie beim Energie-Erlebnis-Museum ENERGETICON. Aber alle sind mit einer interessanten Geschichte verbunden. Darüber berichtet dieses Buch, gemeinsam herausgegeben vom Grube Anna – Bergbauinformationszentrum e.V. und dem ProENERGETICON e.V.
Es sind nicht nur die Geschichten über die „Kathedralen“ und anderen Spuren einer vergangenen Industriekultur, die dieses Buch lesenswert und spannend machen. Überraschend ist auch, wie viele Anhaltspunkte aus dieser vergangenen Industrieepoche wir in Alsdorf heute noch entdecken können. In keiner anderen Stadt im ehemaligen Aachener Revier erinnert so viel an den industriellen Steinkohlebergbau und seine Wirtschaftskraft.
Das Buch ist im Museumsshop des ENERGETICON erhältlich.