Bergmännisches Lexikon
Mit Hilfe des "Bergbau-Lexikons" können Sie Begriffe aus dem Alltag der Bergleute, die Ihnen nicht geläufig sind, schnell und problemlos nachschlagen. Wählen Sie einfach den Anfangsbuchstaben, des gesuchten Wortes in oben stehendem Menü aus und schon gelangen Sie zum gesuchten Wort. Glückauf ! |
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Abbau | Die bergmännische Tätigkeit zur planmäßigen Hereingewinnung von nutzbarem Mineral und die Bezeichnung für den Grubenbau (die Stelle) in der Lagerstätte, wo das nutzbare Mineral abgebaut wird. |
Abbaufortschritt | Fortschritt eines Gewinnungsbetriebes in Abbaurichtung, gemessen in Metern. |
Abbaufront | Kohlenstoß im Streb, an dem die Gewinnung der Kohle erfolgt. |
Abbaugeschwindigkeit | Geschwindigkeit, mit der der Abbau in Abbaurichtung fortschreitet, gemessen in Metern je Schicht, Metern je Tag oder Metern je Monat. |
Abbauhammer | Mit Druckluft betriebenes Gewinnungswerkzeug, vergleichbar mit einem Drucklufthammer. |
Abbaustrecke | Eine Strecke im Flöz, die den Streb an seinen Enden begrenzt und zur Förderung, Fahrung und Wetterführung dient. Man unterscheidet nach dem eingebauten Fördermittel oder nach ihrem Hauptverwendungszweck Kohlenabfuhrstrecke, Bandstrecke und Wetterstrecke. Nach der Höhenlage zum Streb heißt die höhergelegene Strecke Kopfstrecke, die tiefergelegene Fußstrecke. Wird die Abbaustrecke gleichzeitig mit dem Streb aufgefahren, nennt man sie auch Abbaubegleitstrecke. |
Abdämmung | Eines Grubenbaus durch Setzen eines Dammes soll z.B. verhindern, das schädliche Gase oder Wasser aus abgeworfenen (verlassenen) Bereichen in das offene Grubengebäude gelangen. |
Abhauen | Herstellen eines Grubenbaues im Einfallen der Lagerstätte. |
Abkehren | Ausscheiden eines Bergmannes aus dem Betrieb durch Beendigung des Arbeitsverhältnisses. |
Ableuchten | Verfahren zur Feststellung von (brennbarem) Methan im Wetterstrom (Luftstrom) mit einer Wetterlampe (Grubenlampe). Heute nicht mehr zulässig. |
Abraum | Abgebautes und gefördertes Nebengestein. Er muss vor oder während der Gewinnung nutzbarer Minerale abgeräumt werden. |
Abraumhalde | Über Tage angelegte Aufschüttung von Abraum. |
Absaufen | Vollaufen der Grubenbaue mit Wasser. |
Abschlag | Der durch Sprengarbeit gelöste Teil des Gebirgskörpers in einem Grubenbau. |
Abteufen | Herstellen eines seigeren (senkrechten) Grubenbaus, wie z.B. ein Schacht, Blindschacht, Bohrloch oder Bunker mit unterschiedlichen Verfahrentechniken, wie Sprengarbeit, Bohren oder Großlochbohren. |
Abteufkübel | Fördergefäß von 1 bis 8m³ Inhalt, mit dem das Haufwerk beim Abteufen von der Schachtsohle gehoben wird. |
Abtun | Zünden |
Abwerfen | Das Außerbetriebsetzen von Grubenbauen bzw. Lagerstättenteilen, die nicht mehr gebraucht werden. |
Abwetter | Sind die Wetter (ist die Luft) eines Wetterstroms hinter einem Betriebspunkt bis zum Ausziehschacht. |
Acetylenlampe | Grubenlampe um 1925, bei der unter Einwirkung von Wasser auf Calciumcarbid ein brennbares Gas entsteht, das offen verbrennt. Daher nur Einsatz auf schlagwetterfreien Gruben. |
Alter Mann | Verlassener, abgesperrter, versetzter oder zu Bruch geworfener Grubenbau. |
Anfahren | Sich zur Arbeitsstätte unter Tage begeben. |
Ankern | Einbringen von Gebirgsanker. |
Anlegen | Einstellen von Bergleuten. |
Arschleder | Lederschurz für das Gesäß. |
Anschläger | Die Person, die am Schacht den Förderverkehr regelt und dazu die nötigen Signale zum Betrieb des Förderkorbes gibt. |
Anschlagen | Befestigen von Gegenständen an Seilen oder Ketten, um sie zu halten oder zu bewegen. |
Anthrazit | Handelsbezeichnung für eine hochwertige Magerkohle mit einem Anteil an flüchtigen Bestandteilen (bei der Verbrennung entweichende Gasen) von weniger als 10%. Daher besonders gut geeignet für den Hausbrand. |
Aufbereitung | Behandeln von gewonnenen Rohstoffen, um ihnen die für den Verbraucher oder Weiterverarbeitung geeigneten, gleichmäßigen Eigenschaften zu geben. Die Steinkohle wird vorwiegend „gewaschen“, d.h. zur Trennung von Kohle und Gestein nutzt man Wasser, die leichte Kohle schwimmt auf, die schweren Steine sinken ab. |
Aufbruch | Seigerer (senkrechter) Grubenbau, der von unten nach oben hergestellt wird. |
Auffahren | Herstellen einer söhligen (waagerechten) oder geneigten Strecke oder eines Aufhauens. |
Aufhauen | Ein in der Lagerstätte etwa 5 Meter breiter Grubenbau, der die Abbaufront für den späteren Abbau freilegt und die Verbindung zwischen zwei Abbaustrecken herstellt. |
Ausbau | Stützelemente zum Offenhalten bergmännischer Hohlräume aus Metall, Holz, Stein und Beton als Schutz gegen hereinbrechendes Gestein. |
Ausbiss | Sichtbares Austreten eines Flözes an der Erdoberfläche. |
Ausgasen | Austritt von Grubengas (Methan aus dem Gebirge) in den Wetterstrom (Luftstrom) aufgrund Druckentlastung beim Abbau. |
Ausrichtung | Herstellen von Grubenbauen (Richtstrecke, Querschlag) zur Erschließung einer Lagerstätte für den späteren Abbau. |
Ausziehschacht | Abwetteröffnung einer Grube mit saugendem Ventilator über Tage. |
Bandstrecke | Abbaustrecke, in der zur Förderung des Massengutes ein Gurtbandförderer eingesetzt ist. |
Bank | Parallel zum Hangenden und Liegenden verlaufender Lagerstättenteil eines Flözes größerer Mächtigkeit oder auch Bergemittel. |
Bankrecht | Richtung rechtwinklig zum Hangenden oder Liegenden einer Lagerstätte. |
Barbara | Sagenhafte Heilige und Schutzpatronin der Bergleute sowie der Artillerie. Barbaratag ist der 4. Dezember. |
Baufeld | Durch natürliche oder künstliche Begrenzung geschaffener Bereich, in dem Abbau betrieben wird. |
Bauhöhe | Bezeichnung für den ersten, zweiten, dritten usw. Bauabschnitt eines Flözes. |
Bauwürdigkeit | Sie ist gegeben, wenn die geologischen, bergtechnischen und bergwirtschaftlichen Voraussetzungen den Abbau eines Minerals ermöglichen. |
Befahren | Einen Betriebspunkt unter Tage aufsuchen. |
Berechtsame | Entspricht dem Grubenfeld. |
Bereißen | Herunterreißen loser Gesteinsschalen oder Kohlenbrocken von der Ortsbrust, der Firste oder den Stößen nach der Sprengarbeit, um die Gefährdung durch Stein- bzw. Kohlenfall zu vermeiden. |
Berg | Geneigte Strecke im Gestein (Gesteinsberg) oder Flöz (Flözberg), die auch nach ihrem Hauptverwendungszweck Förderberg, oder Wetterberg benannt wird. |
Berge | Bergmännischer Ausdruck für das beim Herstellen von Strecken oder bei der Gewinnung anfallende Nebengestein. Auch die in der Aufbereitung anfallenden nicht verwertbaren Anteile der Rohfördermenge („Waschberge“). |
Bergehalde | Halde |
Bergmannstracht | Von Bergleuten seit Jahrhunderten gepflegte Tradition, sich zu besonderen Anlässen berufsbezogen festlich zu kleiden. |
Bergmechaniker | Ausbildungsberuf im Bergbau mit dreijähriger Ausbildungszeit. |
Bergschaden | Beeinträchtigung der Erdoberfläche mit dort befindlichen baulichen Anlagen durch Absenkung, Schiefstellung, Zerrung und Pressung durch bergbauliche Tätigkeit. |
Bergwerk | Umfasst alle über- und untertägigen Einrichtungen (Gebäude, Anlagen, Maschinen, Geräte, Grubenbaue), die dem Aufsuchen, Gewinnen, Fördern und Aufbereiten mineralischer Rohstoffe dienen. |
Berieselung | Verfahren zum Durchfeuchten von Haufwerk, Schüttgütern und Staubablagerungen durch Sprühwasser zur Verringerung der Staubbelästigung. |
Besatz | Stoffe zum Verdämmen der Sprengladung in Sprengbohrlöchern. |
Beschicken | Aufschieben von vollen oder leeren Förderwagen oder anderen Transporteinrichtungen auf den Förderkorb. |
Betriebspunkt | Arbeitsplatz im Untertagebetrieb, an dem bergmännische Arbeiten durchgeführt werden. |
Bewetterung | Versorgung der Grubenbaue mit Frischluft. |
Blasversatz | Einbringen von zerkleinerten Bergen in den abgebauten Raum mit Druckluft zur Verringerung von Bergschäden. |
Blindschacht | Seigerer (senkrechter) Grubenbau, der zwei oder mehr Sohlen miteinander verbindet, aber nicht bis zur Erdoberfläche reicht. |
Bobine | Seilträger einer Fördermaschine, bei dem das Förderseil auf- und abgewickelt wird. |
Bogenausbau | Stählerner Ausbau in Bogenform zur besseren Aufnahme des Gebirgsdrucks. |
Brandwetter | Abwetter, die einen Brandherd passiert haben und eventuell gefährliche Mengen von Brandgasen mit sich führen. |
Brecher | Maschinelle Zerkleinerungsanlage für Kohle und Gestein. |
Brikettieren | Umformen von Feinkohle mit oder ohne Zusatz von Bindemitteln (Pech) mit Hilfe von Druck und Temperatur zu Stücken (Briketts). |
Bruch | Unvorhergesehenes Hereinbrechen von Gestein. |
Bruchbau | Das planmäßige Hereinbrechen der Dachschichten nach dem Abbau im Alten Mann. |
Buttern | Frühstücken |
CO-Filter-Selbstretter | Filterselbstretter |
Dach | Bezeichnung für die senkrecht über dem Abbauraum anstehenden festen oder losen Massen. |
Dahlbusch-Bombe | Nach der Zeche Dahlbusch benannter zylindrischer Hohlkörper aus Stahlblech, mit dem eingeschlossene Bergleute durch ein Rettungsbohrloch befreit werden können. |
Damm | Bauwerk zur Trennung der abgedämmten von den übrigen Grubenbauen. Trennung aus wetter- bzw. brandtechnischen Gründen oder zum Schutz gegen Explosionen oder Wassereinbruch. |
Deckgebirge | Geologische Schicht zwischen der Erdoberfläche und der Lagerstätte. |
Deputatkohle | Kohle, die der Bergmann vom Bergwerk für den Eigenverbrauch erhält. |
Durchhieb | Kurze Verbindung von zwei Grubenbauen. |
Durchörtern | Vortreiben eines Grubenbaues durch Gebirgsschichten, insbesondere durch Störungen. |
Durchschlag | Beim Streckenvortrieb Treffpunkt zweier Strecken. |
Einfahren | Sich in das Grubengebäude begeben. |
Einfallen | Stärkste Neigung einer Schichtfläche gegen eine söhlige Ebene nach Größe und Richtung. |
Einhängen | Materialförderung von Teilen in Schächten, die aufgrund ihrer Größe nicht in den Förderkorb passen und daher darunter gehängt werden. |
Einschienenhängebahn | Transportmittel, bei dem vorwiegend Material und gelegentlich Personen in Behältern transportiert werden. Die Bahn wird durch Laufwerke an einem aufgehängten Schienenstrang geführt. Der Antrieb erfolgt manuell, seilgetrieben über einen Haspel oder diesel- bzw. batteriebetrieben. |
Einziehschacht | Schacht, durch den Frischwetter in die Grube einziehen. |
„Es brennt!“ | Warnruf des Sprengbeauftragten unmittelbar vor betätigen der Zündmaschine beim Abtun einer Sprengladung. Ursprünglich Warnruf beim Anzünden einer Zündschnur mit offenem Feuer. |
Esskohle | Kohlensorte zwischen Fett- und Magerkohle mit einem Anteil an flüchtigen Bestandteilen (bei der Verbrennung entweichende Gasen) von 12 – 19%. |
Explosionssperren | In Form von Gesteinsstaubsperren oder Wassertrogsperren sind Einrichtungen, die das Ausweiten einer Kohlenstaubexplosion verhindern sollen. |
Fahren | Sich unter Tage fortbewegen (auch zu Fuß!). |
Fahrkunst | Mechanismus zur Erleichterung des Ein- und Ausfahrens von Personen im Schacht bis ins 19. Jahrhundert. Zwei nebeneinander aufgehängte und sich gegenläufig auf- bzw. abwärtsbewegende Leiterstränge. Zum Ein- bzw. Ausfahren muss der Bergmann ständig zwischen den Strängen pendeln. |
Fahrsteiger | Führungsperson in der Linie, die mehreren Revieren vorsteht. Vergleichbar mit einem Hauptabteilungsleiter. |
Fahrstock | Handstock zur Fahrung von Aufsichtspersonen benutzt. Meist mit als Häckel ausgebildeter Krücke und Metereinteilung auf dem Stock. |
Fahrte | Bergmännische Bezeichnung für eine Leiter. |
Fahrung | Fortbewegung von Menschen unter Tage zu Fuß, mit Personenzügen, mit Einschienenhängebahnen, Flurförderbahnen, Bandförderern oder Sesselliften. |
Fahrweg | Der zur Fahrung vorgesehene Teil eines söhligen oder geneigten Grubenbaues. |
Feiern | Der Arbeit fernbleiben. Eine Feierschicht ist eine ausgefallene Arbeitsschicht. |
Fettkohle | Kohlensorte zwischen Gas- und Esskohle mit einem Anteil an flüchtigen Bestandteilen (bei der Verbrennung entweichende Gasen) von 19 – 28%. Am besten geeignet zur Verkokung. |
Filterselbstretter | Atemschutzgerät für den Notfall, das jede Person unter Tage mit sich führen muss. Der Filterselbstretter soll den Träger vor dem Einatmen von Brandgasen, besonders dem giftigen Kohlenmonoxid (CO), schützen. |
Firste | Obere waagerechte oder geneigte Begrenzungsfläche einer söhligen oder geneigten Strecke oder eines Aufbruchs. |
Flammkohle | Kohlensorte mit dem höchsten Anteil an flüchtigen Bestandteilen (bei der Verbrennung entweichende Gasen) von größer 40%. |
Flöz | Kohleschicht im Boden. Flöze erstrecken sich über viele Quadratkilometer hinweg und sind im Steinkohlengebirge übereinander gelagert. |
Förderberg | Geneigte Strecke, die anstelle eines Blindschachtes die Abbaubereiche mit einer Sohle verbindet. |
Förderkorb | Das am Förderseil hängende Gestell mit im allgemeinen 1 bis 4 Tragböden, auf denen Personen, Förderwagen und Materialien im Schacht befördert werden. |
Fördern | Bewegen von Kohle, Haufwerk, Güter aller Art. |
Freischicht | Arbeitsfreie Schicht. |
Füllort | Grubenbau in unmittelbarer Schachtnähe unter Tage, an dem die horizontale Förderung in einer Sohle in die vertikale Förderung in einem Schacht übergeht. |
Fußstrecke | Die zu einem Streb führende tieferliegende Abbaustrecke. |
Gaskohle | Kohlensorte zwischen Flamm- und Gaskohle mit einem Anteil an flüchtigen Bestandteilen (bei der Verbrennung entweichende Gasen) von 35 – 40%. |
Gasflammkohle | Kohlensorte zwischen Gasflamm- und Fettkohle mit einem Anteil an flüchtigen Bestandteilen (bei der Verbrennung entweichende Gasen) von 28 – 35%. |
Gebirge | Jeder Teil des Erdkörpers, in dem bergmännische Grubenbaue hergestellt werden. |
Gebirgsanker | Vorgefertigte Stahlstangen, die über Haftelemente (Spreizanker) oder mittels Kunstharzen (Klebeanker), in Bohrlöcher eingebracht und verfestigt werden. Sie dienen zum „andübeln“ loser Gesteinsschichten. |
Gebirgsdruck | Spannungen im Gebirge, hervorgerufen durch die überlagernden Gebirgsschichten. |
Gedinge | Gleichbedeutend mit Akkordarbeit. |
Gefrierschachtverfahren | Hierbei wird dem wasserführenden Gebirge durch einen Kälteträger Wärme entzogen sodass ein Frostkörper entsteht, in dessen Schutz der Schacht wie im standfesten Gebirge abgeteuft werden kann. |
Geleucht | Bergmännischer Sammelbegriff für die im Untertagebetrieb verwendeten Beleuchtungseinrichtungen. |
Gewerke | Teilhaber an einer Gewerkschaft, einer bergbautreibenden Gesellschaft. |
Gewerkschaft | Eine bergbautreibende Gesellschaft. |
Gewinnung | Lösen von Kohle oder anderen Rohstoffen aus dem festen Gebirgsverband. |
Gezähe | Handwerkzeug der Bergleute wie z.B. Schaufel, Hacke, Säge. |
Glückauf | Gruß der Bergleute. Ursprung wahrscheinlich vor rund 700 Jahren im Erzbergbau. Man wünschte sich damit gegenseitig Glück, eine Erzader möge sich „auf“ tun. |
Göpel | Frühere Fördereinrichtung zur Schachtförderung, bei dem das Förderseil aufgewickelt wurde. Antrieb durch Zugtiere (z.B. Pferdegöpel), Wasser oder Dampf. |
Gon | Bergmännische Winkeleinheit. 100 gon = 90°. |
Grubenfeld | Raum unterhalb der Erdoberfläche, in dem der Bergbauberechtigte die Lagerstätte abbauen darf. |
Grubengas | Ungiftiges, aber brennbares Methangas (CH4), das von dem Gestein in die Grubenbaue abgegeben wird. Bei einer Vermischung mit Luft zwischen 5 und 14 Vol. % ist es explosiv (Schlagwetter). |
Grubenwarte | Zentrale Überwachungsstelle, die alle für den Grubenbetrieb und seine Sicherheit maßgeblichen Daten erfasst. |
Grubenwehr | Gruppe von Belegschaftsmitgliedern mit einer Spezialausbildung für die Rettung von Menschen, für die Brandbekämpfung unter Tage und für Arbeiten in schädlichen Gasen. |
Häckel | Fahrstock |
Halde | Aufschüttung über Tage von Gestein (Bergehalde), z.B. aus dem Streckenvortrieb oder der Aufbereitung. |
Hängebank | Stelle, an dem über Tage Schachtfördergeräte be- und entladen werden und Personen die Förderkörbe besteigen. |
Hangendes | Die über dem Flöz anstehenden Gebirgsschichten |
Haspel | Seilfördermaschine, angetriebene Seiltrommel. |
Hauer | Berufsbezeichnung für eine Fachkraft unter Tage. |
Haufwerk | Aus dem Gebirgsverband herausgelöstes Mineral oder Gestein, das noch vor Ort liegt. |
Herrichtung | Einen Streb für den späteren Abbau mit Gewinnungsmaschine und Ausbau ausrüsten. |
Hobel | Gewinnungsgerät im Streb, das auf dem Panzerförderer an der Abbaufront maschinell entlang gezogen wird und dabei mit Meißeln die Kohle aus dem Flöz schneidet (hobelt, schält). |
Hobelgasse | Offener Raum zwischen dem Strebförderer und dem Kohlenstoß. |
Hobelkette | Hochfeste Rundstahlgliederkette, mit deren Hilfe der Hobel an dem als Führung dienenden Fördermittel entlanggezogen wird. |
Hund | Vierbeiniges Haustier. Falsche Schreibweise für Hunt. |
Hunt | Mittelalterliche Bezeichnung für einen Förderwagen. Der Begriff stammt vermutlich von dem slowakischen Wort „Hyntow“ = Wagen. |
Inkohlung | Biochemischer und geochemischer Vorgang bei der Entstehung der Kohle, bei dem die Kohlensubstanz mit zunehmender Inkohlung reicher an Kohlenstoff und ärmer an flüchtigen Bestandteilen (bei der Verbrennung entweichende Gasen) wird. |
Kappe | Teil des Ausbaus aus Holz- oder Eisenträger, der durch Stempel gegen das Hangende gedrückt wird. |
Karbon | Zeitabschnitt der Erdgeschichte, in dem die Bildung der Urmoore, aus denen die Steinkohlenflöze hervorgingen, stattfand. Vor 230 – 290 Millionen Jahren. |
Kaue | Umkleide- und Waschraum der Bergleute. Um das Verschmutzen der privaten Kleidung zu vermeiden, werden heute Schwarzkauen (für die Arbeitskleidung) und Weißkauen (für die private Kleidung) mit dazwischenliegenden Duschräumen eingerichtet. |
Kessel | Im Hangenden unmittelbar über dem Flöz befindlicher versteinerter Baumstumpf, der leicht hereinbrechen kann. |
Kettenkratzerförderer | Fördergerät für Kohle und Gestein im Streb und beim Streckenvortrieb. Kräftige Stahlrinne, in der ein Kettenstrang mit gusseisernen Mitnehmern gezogen wird. |
Klauben | Von Hand vorgenommener Sortiervorgang des geförderten Haufwerks. |
Knapp | Der Teil der Strebfront, der bei der Gewinnungs- und/oder Ausbauarbeit, auch bei Raubarbeit, auf einen Mann oder eine Arbeitsgruppe entfällt. |
Knappe | Früher Ausbildungsberuf im Bergbau mit dreijähriger Lehrzeit. |
Knötsch | Stempelholz, Holzbock |
Kohle | Brennbares Produkt, entstanden durch die Umwandlung organischer Substanzen unter Sauerstoffabschluss (Inkohlung). Die Reihe der festen brennbaren Substanzen umfasst die Glieder Holz, Torf, Braunkohle, Steinkohle mit steigendem Kohlenstoffgehalt. |
Kohlenstaubexplosion | Explosion eines Kohlenstaub-Luft-Gemisches. Voraussetzungen einer Kohlenstaubexplosion sind eine dichte Staubwolke und eine heiße Zündflamme. |
Kohlenwäsche | Aufbereitung |
Kokerei | In der Kokerei wird die aufbereitete Kohle zu Koks veredelt. Hierzu wird die Kohle in Koksöfen, die zu Koksofenbatterien zusammengefasst sind, einer trockenen Destillation bei 800 – 1000°C unterzogen. Dabei werden aus der Kohle die flüchtigen Bestandteile, wie Sauerstoff, Stickstoff, Methan, Kohlendioxid, Wasserstoff und Kohlenwasserstoffe frei und weiterverarbeitet. Der Koks, der nach einer Garungszeit von 18 bis 24 Stunden herausgedrückt und gelöscht wird, hat dann einen Kohlenstoffgehalt von etwa 97 %. |
Kopfholz | Zweiseitig besäumtes Holzstück, das zwischen Stempelkopf und Hangendes geschlagen wird. |
Kopfstrecke | Die zu einem Streb führende höherliegende Abbaustrecke |
Kratzer | Werkzeug zum Laden oder Beiseiteräumen von Haufwerk bei unebener Sohle. |
Kull | Grube (Kuhle) |
Laden | 1. Einbringen der Sprengladung in das Sprengbohrloch. 2. Haufwerk von Hand auf ein Fördergerät schaufeln. |
Lagerstätte | Ablagerung von Mineralien. |
Liegendes | Die unter dem Flöz anstehenden Gebirgsschichten |
Lutte | Flexibles oder starres Rohrleitungsstück mit Durchmessern von 300 bis 1600 mm, in denen Wetter (Luft) mit Hilfe eines Lüfters transportiert wird, z.B. in einen Streckenvortrieb. |
Mächtigkeit | Kürzester bankrechter (rechtwinkliger) Abstand zwischen den Grenzflächen einer Schicht, z.B. dem Hangenden und Liegendes eines Flözes. |
Magerkohle | Kohlensorte mit dem niedrigsten Anteil an flüchtigen Bestandteilen (bei der Verbrennung entweichende Gasen) von weniger als 12%. Daher besonders gut geeignet für den Hausbrand. |
Malakoffturm | Massiver Förderturm aus Mauerwerk mit festungsähnlicher Architektur aus wilhelminischer Zeit. |
Markscheide | Seitliche Begrenzung eines Grubenfeldes. |
Markscheider | Berufsbezeichnung für den in einem Bergwerk tätigen akademischen Vermessungsingenieur, der eine zusätzliche staatliche Ausbildung und Konzession erhalten hat. |
Maschinenstall | An beiden Strebenden von Hand hergestellter Raum im Flöz zur Aufnahme der Antriebsstationen der Förderer- und Gewinnungsanlage. |
Methan | Grubengas (CH4) |
Motteck | Schwerer Hammer |
Mulde | Einmuldung der Gebirgsschichten aufgrund Faltungsdruck während der Gebirgsbildung. |
Nebengestein | Bezeichnung für das im Hangenden und Liegenden einer Lagerstätte unmittelbar angrenzende Gestein. |
Obersteiger | Führungsperson in der Linie. Leitet ein bis drei Reviersteiger und untersteht dem Betriebsführer. |
Ort | Bereich einer Strecke, an dem die Auffahrung erfolgt. |
Ortsbrust | In einer aufzufahrenden Strecke die Gesteinsoberfläche am Streckenende, die zum Zweck des Vortriebs bearbeitet wird. |
Ortsältester | Vorarbeiter |
Panzerförderer | Eingebürgerte Herstellerbezeichnung für einen Kettenkratzerförderer. |
Pickhammer | Abbauhammer |
Pinge | Trichter- oder schüsselförmige Vertiefung im Gelände aufgrund bergmännischer Tätigkeit an bodennaher Lagerstätte. |
Querschlag | Untertägige Strecke, um die Lagerstätte zu erschließen. Der Querschlag verläuft im rechten Winkel zu den Gebirgsschichten, die Richtstrecke folgt dem Schichtenverlauf (Ausrichtung). |
Rauben | Entfernen und Wiedergewinnen von Ausbau und Betriebsmittels aus abgeworfenen Grubenbauen zur späteren Weiternutzung. |
Revier | Organisatorische Einheit zur Ausführung bergmännischer, maschinentechnischer oder elektrotechnischer Arbeiten an einem oder mehreren Betriebspunkten. Vergleichbar mit einer Abteilung. Leiter eines Reviers ist ein Reviersteiger. |
Reviersteiger | Führungsperson in der Linie, die einem Revier vorsteht. Vergleichbar mit einem Abteilungsleiter. |
Richtstrecke | Untertägige Strecke, um die Lagerstätte zu erschließen. Die Richtstrecke folgt dem Verlauf der Gebirgsschichten. Davon gehen im rechten Winkel die Querschläge ab, die quer zum Schichtenverlauf vorgetrieben werden (Ausrichtung). |
Rohfördermenge | Hereingewonnene und geförderte Kohle und Gestein, das noch nicht in der Aufbereitung getrennt wurde. |
Rosskunst | Von Pferden bewegter Antrieb von Pumpen oder Fördermaschinen. |
Sandgewand | Gefürchtete geologische Störung, die das Aachener Steinkohlengebirge in Nord-Süd-Richtung durchzieht. |
Sargdeckel | Von Klüften und Rissen begrenzter Gesteinsbrocken im Hangenden eines Flözes, der bei der Freilegung im Streb plötzlich hereinbrechen kann. |
Sattel | Aufwölbung der Gebirgsschichten aufgrund Faltungsdruck während der Gebirgsbildung. |
Schacht | Lotrechter (senkrechter) oder tonnlägiger (schräger) Grubenbau, mit dem eine Lagerstätte von der Erdoberfläche aus erschlossen wird. |
Schießen | Bergmännische Bezeichnung für Sprengen. |
Schildausbau | Moderner Strebausbau. Stütz- und Schützgerät auf Gleitkufen, dessen oberer Teil schildartig geschlossen ist und von hydraulischen Stempeln gegen das Hangende gedrückt wird. |
Schlägel und Eisen | Altes bergmännisches Wahrzeichen. Ein Hammer (Schlägel) mit zwei Schlagflächen (Fäustel) und ein angespitztes, mit einem Stiel gehaltenes Eisen, mit dem das Gestein bearbeitet wurde. |
Schlagende Wetter | Explosionsfähiges Gemisch aus Luft und 5 – 14 % Grubengas. |
Schlagwetterexplosion | Explosion eines Gemisches aus Luft und 5 – 14 % Grubengas (Methan). Neben den nur lokal begrenzten und meist nur geringen Explosionsschäden sind besonders die giftigen Verbrennungsschwaden gefürchtet, die auch in weit entfernte Grubenbereiche ziehen können. Auch kann die Schlagwetterexplosion Kohlenstaub aufwirbeln und entzünden, das zu einer weitaus zerstörerischen Kohlenstaubexplosion führen kann. |
Schlepper | Alte Bezeichnung für Transportarbeiter unter Tage |
Schram | Bergmännisch hergestellter Schlitz in der Kohle parallel zur Lagerstättenebene, der die Gewinnung vereinfachen soll. |
Schrämmaschine | Gewinnungsgerät im Streb, das auf einer Schiene geführt die Kohle mit einer oder mehreren meißelbestückten Walzen aus dem Flöz fräst. |
Schreitausbau | Sammelbegriff für alle sich mechanisch fortbewegenden Ausbaueinheiten, vorwiegend im Streb, z.B. der Schildausbau. |
Schurre | Kurze geneigte Rinne zum Austragen oder Übergeben von Fördergut. |
Seiger | Senkrecht |
Seilfahrt | Personenbeförderung im Schacht. Die Bezeichnung kommt daher, dass die Bergleute früher an einem Seil hängend in den Schacht herabgelassen wurden. |
Senken | Hereingewinnen der hochgequollenen Streckensohle zur Aufrechterhaltung der notwendigen Streckenhöhe. |
Silikose | Erkrankung der Lungen durch eingeatmeten quartzhaltigen Gesteinsstaub. Seit 1926 als Berufskrankheit anerkannt. |
Sohle | Stockwerk bzw. Etage des Grubengebäudes unter Tage. Auch der Boden in den Strecken wird als Sohle bezeichnet |
Söhlig | In Richtung der Sohle, das heißt horizontal verlaufend. |
Sprung | Durch tektonische Vorgänge sind die Schichten der Erdrinde an vielen Stellen abgeschert und z.T. mehrere Meter verschoben. Alle größeren Sprünge in Bergbaugebieten sind erfasst. |
Spurlatte | Führungsschiene des Förderkorbes im Schacht. |
Staublunge | Silikose |
Steiger | Führungsperson in der Linie. Vergleichbar mit einem Meister. |
Stempel | Abstützung aus Stahl, Leichtmetall oder Holz, die ein Zusammenbrechen der Grubenräume verhindern soll. |
Störung | Geologische Bezeichnung für eine durch Gebirgsbewegungen entstandene Unterbrechung des normalen Schichtenverlaufs. |
Stollen | Eingang eines Bergwerkes, der im hügeligen Gelände waagerecht oder geneigt ins Erdinnere führt. |
Stoß | Seitenwände von Schacht, Stollen oder Strecke. |
Streb | Der Ort, wo die Kohle abgebaut wird |
Strecke | Strecken sind die in etwa waagerechten Gänge in einem Bergwerk (Abbaustrecke, Richtstrecke, Querschlag). |
Streichen | Richtung, die die Schnittlinie einer Lagerstätte mit der Horizontalebene hat. Rechtwinklig zum Einfallen. |
Stunde | Markscheiderisch festgelegte Richtung, in der ein Grubenbau aufgefahren werden soll. |
Sümpfen | Wasserhebung aus überfluteten Teilen des Grubengebäudes. |
Sumpf | Speziell angelegter Bereich in Schachtnähe unterhalb der tiefsten Sohle, in dem die zufließenden Grubenwässer gesammelt und abgepumpt werden. |
Teckel | Rungenwagen zum Transport von Langmaterial. |
Teufe | Aus der Sprache des Mittelalters übernommener Begriff für Tiefe. |
Tränken | Durch Bohrlöcher unter starkem Druck in die Kohle gepresste Flüssigkeit, die beim Abbau die Staubbildung vermindern soll. |
Treibscheibe | Seilscheibe an Fördermaschinen, die das Förderseil nur durch die Reibung in der Seilrolle bewegt. Nach dem Erfinder auch Koepe-Scheibe genannt. |
Tonnlägig | schräg |
Trumm | Bergmännischer Ausdruck für den Teil eines Ganzen |
Unverritzt | Teil des Steinkohlengebirges, das noch nicht erschlossen ist. |
Verhieb | Art, Weise und Richtung, in der ein Lagerstättenteil hereingewonnen wird. |
Versatz | Auffüllen der durch den Abbau entstandenen Hohlräume mit Bergen. |
Verzug | Material (Stahlmatten, Bleche, Holz, Betonplatten), das die Freiflächen zwischen den Ausbauelementen in Strecken ausfüllt, um ein Hereinfallen von Gestein zu vermeiden. Der Bereich zwischen Verzug und Gebirge wird mit Steinen verfüllt, um eine enge Verbindung zwischen Ausbau und Gebirge zu erreichen. |
Vor Ort | Arbeitsplatz unter Tage im Abbau oder Streckenvortrieb. |
Waschkaue | Kaue |
Wasserhaltung | Ableitung der Wasserzuflüsse unter Tage durch Abpumpen zur Erdoberfläche. |
Wetter | Bergmännische Bezeichnung für die Luft unter Tage.Frische Wetter: FrischluftAbwetter: Luft hinter einem AbbaupunktMatte Wetter: Verbrauchte LuftGiftige Wetter: Luft mit CO oder H2S BeimengungenSchlagende Wetter: Luft mit einem Methangehalt von 5 – 14% |
Wetterlampe | Benzinlampe, mit der unter anderem anhand des Flammenbildes der Gehalt an Grubengas bestimmt werden konnte. |
Wettertür | Zwei Wettertüren bilden eine Wetterschleuse, die zur Trennung bzw. Lenkung der untertägigen Wetter (Luft) eingebracht sind. |